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Interaktive Videoexperimente im Chemieunterricht
Experimente sind für die Kompetenzförderung im Chemieunterricht von zentraler Bedeutung. Insbesondere wenn Schüler:innen mit dem Experiment eigene Vermutungen und Vorstellungen überprüfen können, haben Experimente ein großes Potential zur individuellen Förderung. Die zunehmende Verfügbarkeit digitaler Endgeräte eröffnet dabei neue Wege: Mithilfe von Videos von Experimenten, die mit verschiedenen interaktiven Elementen versehen werden lassen sich interaktive Videoexperimente erstellen. Je nach Umsetzung können digitale Experimente dabei sowohl fachliches Lernen als auch experimentell-praktisches Verständnis fördern.
Ein Vorteil interaktiver Videoexperimente besteht darin, dass sie, einmal erstellt, immer wieder ohne große Vorbereitung im Unterricht eingesetzt werden können. Dabei lassen sich so auch Experimente durchführen, die aufgrund von Sicherheitseinschränkungen real nicht umsetzbar sind. Weiterhin ist eine stärkere Differenzierung durch Testen unterschiedlicher Hypothesen und individuelles Feedback umsetzbar. Auch spiegelt sich im digitalen Experiment das Mediennutzungsverhalten der Schüler:innen wider, was als motivationsfördernd angesehen werden kann. Interaktive Videoexperimente sollen dabei reales Experimentieren keinesfalls ersetzen, aber experimentelles Lernen zugänglicher machen und den Unterricht diversifizieren. Das Erstellen eines interaktiven Videoexperiments könnte gleichsam selbst einen interessanten Unterrichtsgegenstand darstellen.
Im Workshop lernen Teilnehmende Beispiele für Interaktive Videoexperimente sowie Software-Tools zu deren Erstellung und Möglichkeiten zum Einsatz im Unterricht kennen. Da die Erstellung umfangreicher interaktiver Videoexperimente von der Planung über das Drehen von Videos bis zur digitalen Gestaltung der Interaktivität komplex und zeitintensiv ist, lassen sich im Workshop nur kleine Beispiele erstellen oder erweitern. Langfristiges Ziel ist jedoch eine frei zugängliche Datenbank zum Einsatz von interaktiven Videoexperimenten im Unterricht.
Nächste Termine:
18.09.2024 oder 19.09.2024, 13:30-16:30 Uhr in Regensburg (auf der FGCU-Tagung)
Anmeldung: per Mail bei bei Elias Heinrich
Fachbezug: Chemie
Auf Anfrage können individuelle Termine angeboten werden. Schreiben Sie dazu eine formlose E-Mail an Elias Heinrich oder Philipp Pelzer.
Ziele
Es wird ein durch Interaktion von Lehrkräften und Studierenden geprägtes, innovatives Fortbildungskonzept im Fach Chemie umgesetzt und erprobt, das Lehr-Lern-Bausteine mit interaktiv gestalteten Videos für Lehrkräfte in der Schulpraxis nutzbar gemacht werden. Durch Mitgestaltung der Fortbildungsmaßnahmen durch Studierende entsteht hier ein didaktischer Doppeldecker auch aus Studierendensicht. Die Übertragbarkeit auf die anderen Naturwissenschaften Biologie und Physik wird an Beispielen gezeigt.
Maßnahmen
Erarbeitung von Konzepten und Materialien für LFB mittels umfangreicher Vorarbeiten aus Projekten der Qualitätsoffensive Lehrerbildung und hochschulinternen Förderver-fahren zu Innovationen in der Hochschullehre. Inhaltliche Schwerpunkte der LFB sind interaktive Videos chemischer Experimente und nicht wahrnehmbarer Strukturen und Prozesse auf atomarer Skala. Diese Videos ermöglichen Schüler*innen teilweise ein entscheidungsbasiertes Arbeiten und erlauben ein formatives Feedback. Die entstandenen Fortbildungen werden mind. in den Regionen Aachen und Gießen durchgeführt, evaluiert (s. auch AP C1) und auf der Basis der empirischen Ergebnisse überarbeitet. Sie werden zudem unter Nutzung des Netzwerks im entstehenden Kompetenzzentrum möglichst an mind. zwei weitere Hochschulen transferiert.
Erwartete Ergebnisse
Es liegen einsatzbereite LFB speziell zur Erstellung und zum Einsatz interaktiver Videos vor. Die Übertragung auf andere Naturwissenschaften wurde erprobt. Erfahrungen zur wirksamen Einbindung von Lehramtsstudierenden in das Design und die Durchführung der Fortbildungen wurden verallgemeinert und damit auch für andere Institutionen nutzbar.
Ansprechpartner:innen
Die Ansprechpartner Elias Heinrich und Philipp Pelzer erreichen Sie über die folgenden Mailadressen:
Elias Heinrich: Elias.Heinrich@didaktik.chemie.uni-giessen.de
Philipp Pelzer: pelzer@ddc.rwth-aachen.de
Beteiligte
Prof.’in Nicole Graulich, Didaktik der Chemie, Universität Gießen
Prof. Michael Schroeder, Didaktik der Chemie, RWTH Aachen